Beschreibung
Post-Wachstum und Suffizienz – Wie kann eine sozial-ökologische Wirtschaft jenseits des Wachstums aussehen? Die ökologischen und sozialen Krisen unserer Zeit stellen das Wachstumsparadigma der heutigen Wirtschaft fundamental infrage. Klimakrise, Artensterben und Ressourcenübernutzung eskalieren weltweit – gleichzeitig nehmen Armut, Ungleichheit und politische Instabilität zu. Auch in Deutschland sind unter der aktuellen Bundesregierung neue fossile Energieprojekte geplant, die Klima und Umwelt weiter zerstören. Währenddessen erleben wir auch hierzulande einen drastischen Reallohnverlust, während rechtsradikale Kräfte durch soziale Unsicherheit zunehmend Zulauf erhalten. Aber was passiert, wenn unsere Wirtschaft nicht mehr wächst – oder gar nicht mehr wachsen darf? Wie können wir dann soziale Gerechtigkeit, Wohlstand und ökologische Nachhaltigkeit zusammendenken? Welche Narrative brauchen wir, um unsere Wirtschaft an Wohlergehen statt grenzenlosem Wachstum auszurichten? Im Kontext der Energiewende bedeutet Suffizienz, anders als bisherige Ansätz, icht nur auf erneuerbare Energien umzusteigen, oder neue Energieeffizienzstandards zu erreichen, sondern den Gesamtenergieverbrauch durch eine Neuausrichtung unseres Lebensstils zu verringern. Doch wie groß sind diese Einsparpotenziale? Welche Maßnahmen können helfen, diese zu erreichen? Was können wir als Individuum erreichen und welche Anstrengungen braucht es auf der systemischen Ebene? Diesen Fragen wollen wir beim 3. gemeinsamen Treffen der AG Sozial-Ökologisch Wirtschaften und der AG Energiewende nachgehen. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Post-Wachstum und Suffizienz – also mit der Idee, dass ein gutes Leben für alle auch jenseits von Wachstum möglich (und notwendig) ist. Ein inhaltlicher Ausgangspunkt für unser Treffen wird der Bericht "Earth for All" des Club of Rome sein – 50 Jahre nach „Die Grenzen des Wachstums“ argumentiert dieser Report für fünf zentrale Kehrtwenden einer gelungenen sozial-ökologische Transformation:
● Bekämpfung von Armut
● Verringerung von Ungleichheit
● Stärkung von Empowerment und politischer Teilhabe
● Energiewende auf Basis von Suffizienz
● Transformation des Ernährungssystems & zirkuläre Ökonomie
Gemeinsam wollen wir erarbeiten, wie eine sozial gerechte Post-Wachstumsgesellschaft entlang dieser fünf Kehrtwenden aussehen kann – sowohl mit Blick auf Deutschland als auch mit globaler Perspektive. In Kleingruppen, Inputs und Plena möchten wir diskutieren, weiterdenken und Materialien erarbeiten, die auch über das Treffen hinaus wirken können. Zudem wird es Raum für Reflexion, Bewegung im Grünen, Austausch und Vernetzung geben. Wir freuen uns auf ein inspirierendes, praxisnahes und kritisches Wochenende, bei dem wir gemeinsam erkunden, wie die Wirtschaft der Zukunft jenseits des Wachstums gestaltet werden kann – und welche Rolle wir darin spielen wollen.